„Was mache ich bloß mit den Händen, wenn ich da draußen stehe und spreche?“ Das ist jene Frage, die mir zum Thema Körpersprache am häufigsten gestellt wird.
Diese Frage ist leicht zu beantworten. Ich habe hierzu gleich 2 Tipps für dich.
So setzt du deine Hände gut in Szene und bleibst dabei locker
Winkle deine Arme in den Ellenbögen ab, drehe beide Handflächen nach oben und lege dann beide Handflächen nach oben locker ineinander. Prüfe für dich, ob du lieber die rechte in der linken Hand ruhen lässt oder umgekehrt. Aus dieser Haltung heraus kannst du sehr gut gestikulieren und mit den Händen deine Worte unterstreichen.
Übe ganz bewusst, deine Aussagen mit Gesten zu unterstreichen. Und kehre dann immer wieder in diese Handhaltung zurück.
Achte bitte darauf, dass die Handflächen wirklich nach oben gerichtet sind und locker ineinander liegen. Das vermittelt Offenheit. Es vermittelt unbewusst die Botschaft: „Ich halte nichts (in meinen Händen) verborgen. Ich bin offen und ehrlich.“
Achte darauf, dass du auch keine „Gebets-Haltung“ einnimmst. Falte die Hände nicht und lege auch nicht die Fingerspitzen aneinander. Denn dies vermittelt eine offensichtliche Barriere.
Hier habe ich ein anschauliches Beispiel: In einem früheren Artikel zum Thema Körpersprache („Tipp für eine überzeugende Körpersprache“) habe ich bereits den großartigen Vortrag der US-amerikanischen Sozialpsychologin Amy Cuddy erwähnt. Ich greife nochmals auf ihren Vortrag zurück – diesmal bitte ich dich, aufmerksam ihre Hände zu beobachten.
Hier ist der Link zu ihrem Vortrag (englisch mit deutschen Untertiteln):
Ist dir aufgefallen, wie Amy Cuddy die Hände einsetzt? Genau. Sie kennt offensichtlich auch den Tipp mit der Handhaltung. 🙂
4 Vorteile für diese Handhaltung
Diese Haltung der Arme und der Hände hat mehrere Vorteile.
- Du wirkst damit gefestigt – es unterstreicht deinen festen Stand. Und einen „guten Standpunkt“ auch optisch zu vertreten unterstreicht das, was du sagst.
- Diese Haltung unterstützt dich nicht nur äußerlich, sondern wirkt sich auch auf dich und deinen Gemütszustand aus. Wenn du zu Beginn deines Vortrags vielleicht etwas aufgeregt warst, so wirst du nun ruhiger.
- Diese positive Wirkung kommt auch davon, dass du dich selbst sozusagen „an die Hand“ nimmst. Und das Gefühl „an die Hand genommen zu werden“ tut einfach gut. Es funktioniert auch dann, wenn man sich nur selbst an die Hand nimmt.
- Diese Handhaltung gibt dir Schutz. Sie bildet eine kleine, fast unmerkliche Barriere zwischen dir und deinem Publikum. Du fühlst dich dadurch weniger „nackt“ vor deinen Zuhörenden.
Der Trick mit dem Stift
Ich gebe dir hier noch einen weiteren Tipp.
Nimm einen dicken Stift in die Hand. Flipchart-Stifte sind dafür ideal geeignet. Es gibt sie noch dazu in jedem Seminarumfeld.
Nimm einen dicken Stift und keinen Kugelschreiber. Kugelschreiber sind für diesen Zweck meist zu dünn. Außerdem besteht die Gefahr, dass du beginnst, den Kugelschreiber ein- und auszuschalten. Wenn du nervös bist, fällt dir das dann gar nicht auf. Aber es nervt deine Zuhörenden ungemein.
Den Trick mit dem Stift empfehle ich dir besonders, wenn du am Anfang deiner Seminartätigkeit stehst. Auch dann wenn du immer sehr nervös bist, wenn du vor mehreren Menschen sprechen sollst, verhilft dir dies zu mehr Sicherheit.
Es ist einfach ein gutes Gefühl, sich irgendwo „festhalten“ zu können, wenn man nervös und unsicher ist. Und dieses Gefühl kann dir so ein einfacher Stift vermitteln.
Üben, üben, üben …
Probiere es aus. Und vor allem: Übe es, bis du ganz automatisch diese Arm- und Handhaltung einnimmst. Übe diese Haltung ein, bis sie dir zur zweiten Natur wird.
Dann hast du nie wieder das Problem: Was mache ich bloß mit meinen Händen?
Wenn du übrigens an einer Übung interessiert bist für eine gute, entspannte Körperhaltung, die Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein vermittelt, empfehle ich dir den Artikel „Tipp für eine überzeugende Körpersprache“.
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